Briefe wurden auf einer Seite, meistens vom Betrachter aus gesehen auf
der linken Seite des Umschlages, geöffnet. Die Öffnung erfolgte wahrscheinlich mit Hilfe
einer Schere oder einer Balkenschneidemaschine. Aus Kielce sind Belege bekannt,
die mit einer aus dem Fotobereich bekannten Schneidevorrichtung geöffnet wurden
- man kann sie am gekerbten Band erkennen.
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Zwei Belege mit einer
Scherenschnittöffnung. Links mit farbigem Klebeband und rechts mit einem
Strukturklebestreifen |
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Zwei Belege mit der in Kielce
vorkommenden Öffnungform mit einer typischen Riffelung wie man sie
früher für das Beschneiden von Fotos genutzt hat. |
Nach Durchsicht des Inhalts wurde der Brief wieder verschlossen. Für das
Verschließen der Briefe wurden verschiedene Methoden benutzt:
- eine oder mehrere Heftklammern
- verschiedene Formen und Arten von Heftstreifen - dabei kam meist
selbstklebendes transparentes Klebeand zum Einssatz. Man findet aber auch
Kreppstreifen, farbige Klebestreifen, Papierstreifen, wie sie bei
Fernschreiben benutzt werden oder gummierte Paketklebestreifen.
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Üblicherweise wurde beim
Klammerverschluss nur eine Klammer mittig verwendet. |
Es gibt allerdings selten auch Belege,
die mit mehreren Klammern verschlossen wurden |
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Beim Verschluss mit einem Klebestreifens
ist das mittige Anbringen die verbreitetste Variante |
Es kommen allerdings auch seltener Belege
mit mehr als einem Verschlussstreifen vor |
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Seltener wurde statt eines mittigen
Klebestreifens auch ein Klebestreifen über die ganze Öffnung geklebt |
Hier ein Verschluss mit einem
Papierstreifen, wie sie bei Fernschreiben benutzt werden |
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Beleg, der mit einem
Packpapierklebestreifen mittig verschlossen wurde |
und ein Beleg mit zwei
Packpapierklebestreifen Bemerkenswert ist, dass der erste
Klebestreifen überstempelt ist, während der zweite Klebestreifen über
dem Stempel liegt. |
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An Ankunftsort Slupsk
mit Nummernstempel 903 zensierter Beleg mit Klebeverschluss und ein am Aufgabeort Slupsk
ebenfalls mit Nummernstempel 903 zensierter Beleg mit Klammerverschluss. Es gibt also selbst innerhalb
eines Zensuramtes keine einheitliche Vorgehensweise. |
Eine Systematik bezüglich der Verschlussmethoden ist nicht feststellbar. Man
hat wohl das benutzt, was in den jeweiligen Zensurämtern verfügbar war. Auch auf
den frühen Belegen mit "Do Pakietów"-Stempeln kommen Klammer und Klebeverschluss
nebeneinander vor.
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